Wiedelah, 8. März 2025
Rund 100 Gäste konnte Ortsbrandmeister Ingo Politz zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wiedelah in der Feuerwache begrüßen. Neben den aktiven und passiven Mitgliedern nahmen auch Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie zahlreiche Mitglieder und Förderer der Feuerwehr an der Versammlung teil. Frau Bürgermeisterin Lucksch hielt in Vertretung für Oberbürgermeisterin Schwertner ein Grußwort. Weitere Grußworte folgten. m Mittelpunkt standen der Jahresbericht über Einsätze und Ausbildung, personelle Veränderungen sowie Ehrungen verdienter Kameradinnen und Kameraden.
Einsätze und Ausbildung: Ein arbeitsreiches Jahr
Stellvertretender Ortsbrandmeister Markus Schlimme präsentierte die Jahresbilanz des vergangenen Jahres, das mit 30 Einsätzen erneut arbeitsreich war. Besonders herausfordernd waren sieben Brandeinsätze, darunter zwei Großbrände – ein Feuer in einem Recyclingbetrieb in Harlingerode sowie ein Gebäudebrand in Vienenburg. „Gerade diese Großbrände haben uns wieder gezeigt, wie wichtig eine gut ausgebildete und einsatzbereite Feuerwehr ist“, betonte Schlimme.
Neben den Bränden rückte die Feuerwehr 19-mal zu Hilfeleistungen aus. Dazu zählten zwölf Verkehrsunfälle, bei denen technische Hilfe geleistet wurde, drei Einsätze wegen umgestürzter Bäume sowie mehrere Türöffnungen und Ölspurbeseitigungen. Auch im Hochwasserschutz war die Feuerwehr aktiv, insbesondere beim Rückbau der Schutzmaßnahmen nach den Überschwemmungen zum Jahreswechsel 2023/2024.
Zusätzlich übernahmen die Kameradinnen und Kameraden vier Sicherheitswachen, darunter die Absicherung des traditionellen Osterfeuers in Wiedelah.
Auch die Ausbildung kam nicht zu kurz: Die Feuerwehrmitglieder nahmen an verschiedenen Lehrgängen teil, darunter Atemschutz, Maschinisten- und Sprechfunkausbildungen sowie spezielle Weiterbildungen im Bereich Gefahrstoffe. „Leider bleibt die Ausbildung eine große Herausforderung“, erklärte Schlimme. „Das Land hat sich aus teilweise zurückgezogen, sodass einige Lehrgänge jetzt vermehrt auf kommunaler Ebene stattfinden müssen. Dazu kommt, dass die Zuteilung der Lehrgangsplätze auf Landesebene völlig unzureichend ist und dem tatsächlichen Bedarf hinterherläuft.“
Vereinsgründung als notwendiges Übel
Ein bedeutendes, aber nicht unumstrittenes Thema des vergangenen Jahres war die Gründung des Feuerwehrvereins „Freiwillige Feuerwehr Wiedelah e. V.“. Hintergrund sind steuerrechtliche Änderungen sowie Anpassungen im Niedersächsischen Brandschutzgesetz. „Die Vereinsgründung war für uns kein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein“, stellte Schlimme klar. Mit dem neu gegründeten Verein kann die Feuerwehr Wiedelah auch veränderter gesetzlicher Grundlage weiterhin flexibel agieren – auch wenn der bürokratische Aufwand dadurch steigt.
Mitgliederentwicklung und personelle Veränderungen
Die Feuerwehr Wiedelah zählte am Anfang des Jahres 38 aktive Mitglieder, darunter 23 Atemschutzgeräteträger. Unterstützt wird die Wehr von sechs passiven und 299 fördernden Mitgliedern. Dennoch musste sie im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang verzeichnen: Während vier neue Mitglieder hinzukamen, waren acht Mitgliederverluste zu verzeichnen.
Eine wichtige personelle Veränderung gab es in der Kinderfeuerwehr: Anfang des Jahres übernahm Natalie Geiser die Leitung von Kerstin Wegener. „Wir danken Kerstin für ihre engagierte Arbeit in den vergangenen Jahren und freuen uns, dass mit Natalie eine motivierte Nachfolgerin gefunden wurde“, so Politz.
Ehrungen und Beförderungen: Langjähriges Engagement gewürdigt
Ein Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung verdienter Mitglieder. Frank Hübner wurde für 25 Jahre Feuerwehrdienst ausgezeichnet, während Karl-Heinz Bockfeld und Siegfried Herold für jeweils 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt wurden.
Eine Jubiläumszuwendung der Stadt Goslar für langjährige Dienste in der Feuerwehr erhielten Christian Kratkai (10 Jahre), Frank Hübner und Natalie Geiser (25 Jahre), Dennis Hunger (30 Jahre) sowie Karl-Heinz Bockfeld und Siegfried Herold (50 Jahre).
Zusätzlich wurden mehrere Mitglieder für ihre Arbeit im Einsatz- und Ausbildungsdienst befördert. Jan Habraschka wurde zum Feuerwehrmann ernannt. Befördert wurden jeweils zum Oberlöschmeister André Schlewitz und Christian Kratkai.
Neue Schutzausrüstung als Investition in die Sicherheit
Ein wichtiger Fortschritt für die Feuerwehr Wiedelah war die Ausstattung mit neuer persönlicher Schutzausrüstung in der zweiten Jahreshälfte. „Das war für uns ein echter Meilenstein“, erklärte Ortsbrandmeister Politz. „Gerade in Einsätzen mit hoher körperlicher Belastung ist es entscheidend, dass unsere Kameradinnen und Kameraden bestmöglich geschützt sind.“
Dank an die Mitglieder und die Stadtverwaltung
Zum Abschluss der Versammlung sprach Politz allen Feuerwehrmitgliedern seinen Dank aus. „Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Mitgliedern unserer Einsatzabteilung und ihren Familien für ihren unermüdlichen Einsatz und bei den Betreuerinnen und Betreuern in Jugend- und Kinderfeuerwehr für ihr großes Engagement“, so der Ortsbrandmeister.
Auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hob Politz positiv hervor: „Unser Dank gilt auch Rat und Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und die stetige Unterstützung bei der Ausstattung unserer Ortsfeuerwehr.“
Nach dem offiziellen Teil ließen die Anwesenden den Abend bei einem gemeinsamen Essen ausklingen. In geselliger Runde wurden Erfahrungen ausgetauscht, Erinnerungen geteilt und Pläne für das kommende Jahr geschmiedet – ganz im Zeichen des Zusammenhalts, der die Feuerwehr Wiedelah auszeichnet.